Heimat
Erst-Veröffentlicht am 22. April 2015
Heimat – jeder kennt diese Bezeichnung. Aber was macht einen Ort zu deiner Heimat? Laut Wikipedia ist Heimat, der Ort in den man hineingeboren wird und erste soziale Erlebnisse stattfinden.
Was aber, wenn wir zu früh und ungeplant an einem Ort zur Welt kommen? Ist unser Geburtsort somit automatisch und unwiderruflich unsere Heimat? Womöglich noch hunderte Kilometer vom Ort entfernt, an welchem wir später aufwachsen werden? Wir sind uns bestimmt alle einig, dass dies nicht so sein kann.
Darum nun zum zweiten Punkt: Heimat ist der Ort, an dem wir erste soziale Kontakte erleben. Erste Freundschaften in der Nachbarschaft, die erste sogenannte Sandkastenliebe und der erste Streit, wenn etwas einmal nicht so läuft wie wir es wollen. Ich denke, mit dieser Definition kann ich schon eher leben.
Allerdings macht Heimat für mich noch viel mehr aus.
Heimat ist der Ort, an den ich immer gerne zurückkomme.
Auf welchen ich mich schon im Urlaub freue und den ich in und auswendig kenne.
Auch ein bestimmtes Erlebnis oder einfach nur ein Geruch, der mich an Zuhause erinnert. Das macht Heimat für mich aus.
Für mich persönlich ist mein Dialekt ein weiterer wichtiger Faktor für mein Heimatgefühl. Diesen Dialekt mit dem man schon als Kind das Sprechen gelernt hat. Der Dialekt, der so nur in deiner Heimat gesprochen wird. Niemand der nicht dort aufgewachsen ist, wird diesen Dialekt jemals so sprechen können. Auch in der Ferne, erkennt man jemanden aus der Heimat sofort an seiner Aussprache. Und egal wie lange man es versucht und wie sehr man sich anstrengt Hochdeutsch zu sprechen, so wird es trotzdem immer Situationen geben die voller Emotionen sind. In diesen Situationen egal ob es Wut, Freude oder Trauer ist, wird jedem der mit einem Dialekt aufgewachsen ist, der ein oder andere Dialektausdruck rausrutschen. Unkontrollierbar.
Der wichtigste Punkt sind die Menschen in deinem Umfeld. Heimat ist für mich nicht statisch. Heimat ist für mich der Ort an den ich gerne zurückkomme, mich von meinem stressigen Alltag erhole und einfach nur ausschalten kann. Für den einen ist Heimat, der Ort seiner Kindheit. Auf Kaffeebesuch bei seinen Eltern, kann man leicht zurückdenken. Zurückdenken an seine Schulzeit, seine Streiche mit den Nachbarskindern und die eine oder andere Partynacht. Erinnerungen an frühere Zeiten kommen in jeder Straße, bei jedem Baum im eigenen Garten und bei der Grundschule auf.
Es kann aber auch sein, dass der Ort, den man einmal Heimat nannte, sich geändert hat. Vielleicht vermittelt, der Ort an dem man seine Kinder groß zieht, später einmal das gleiche Gefühl, dass einem der Platz seiner Kindheit gab. Dort wird man dieses Mal mit den Kindern, die gleichen Erlebnisse und Erinnerungen teilen wie in der eigenen Kindheit.
Aber wer sagt, dass Heimat auf einen Ort beschränkt sein muss?
Vielleicht ist Heimat auch der Ort, an dem man glücklich und unbeschwert ist.
Der Ort, an dem die richtigen Menschen mit einem Zeit verbringen.
Der Ort, an den man unzählige Erinnerungen hat.
Mein Heimatgefühl, ist am größten bei einem Spaziergang mit der Familie. Vorallem an Orten, die man schon aus seiner Kindheit kennt. Ich liebe das Gefühl an einem lauen Spätsommertag, an dem die Sonne schon leicht anfängt unterzugehen, durch die Weinberge zu spazieren. Das warme Sonnenlicht, dass sich im Getreide und in den sich schon leicht verfärbenden Weinblätter fängt. Dies macht für mich Heimat aus. Das Gefühl völliger Zufriedenheit und Ruhe.